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| + | {{Logbuch |
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| + | | Log = 61 |
| + | | Staffel = 7 |
| + | | Autor = Tomm Lucas |
| + | | Titel = Zwischen den Zeiten |
| + | | Anfangssternzeit = 57379.01 |
| + | | Endsternzeit = 57379.23 |
| + | | Anfangsdatum = 18.05.2380 (17:22 Uhr) |
| + | | Enddatum = 18.05.2380 (19:11 Uhr) |
| + | | Inhalt = |
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| Leer lag die Brücke im Dämmerlicht der Notbeleuchtung. Schon seit Stunden blinkten einzelne Lämpchen vor sich hin. Marina deSoto erhob sich von ihrer Konsole. Sie war die letzte Brückenwache der eigentlichen Schiffscrew, die anderen waren alle schon weg. Auf Heimaturlaub, jedenfalls für diejenigen, die von der Erde kamen. Vor Stunden schon hatte Tomm die Katana sacht an das Dock angekoppelt. Gleich darauf war er verschwunden ohne sich noch groß von ihr zu verabschieden. Traurig warf sie noch einen letzten, kontrollierenden Blick über die Schiffsbrücke, dann stieg sie in den Turbolift. | | Leer lag die Brücke im Dämmerlicht der Notbeleuchtung. Schon seit Stunden blinkten einzelne Lämpchen vor sich hin. Marina deSoto erhob sich von ihrer Konsole. Sie war die letzte Brückenwache der eigentlichen Schiffscrew, die anderen waren alle schon weg. Auf Heimaturlaub, jedenfalls für diejenigen, die von der Erde kamen. Vor Stunden schon hatte Tomm die Katana sacht an das Dock angekoppelt. Gleich darauf war er verschwunden ohne sich noch groß von ihr zu verabschieden. Traurig warf sie noch einen letzten, kontrollierenden Blick über die Schiffsbrücke, dann stieg sie in den Turbolift. |
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| Langsam kehrte auch in der medizinischen Abteilung wieder die gewohnte Ruhe ein. Die letzten Patienten wurden soeben entlassen. Ein paar hatte man schon gleich nach der Ankunft im Raumdock auf die Erde transportiert und dort in Spezialkliniken untergebracht. Alles in allem war der neue Borgkrieg bereits jetzt eine Katastrophe für die Föderation. Und niemand wußte, wann und wo die Borg wieder zuschlagen würden. Die neue Taktik der Borg, sich auch zurückzuziehen, machte den Kampf nicht einfacher. Und wieviele Tote hatte es in der letzten, kurzen Raumschlacht allein gegeben? | | Langsam kehrte auch in der medizinischen Abteilung wieder die gewohnte Ruhe ein. Die letzten Patienten wurden soeben entlassen. Ein paar hatte man schon gleich nach der Ankunft im Raumdock auf die Erde transportiert und dort in Spezialkliniken untergebracht. Alles in allem war der neue Borgkrieg bereits jetzt eine Katastrophe für die Föderation. Und niemand wußte, wann und wo die Borg wieder zuschlagen würden. Die neue Taktik der Borg, sich auch zurückzuziehen, machte den Kampf nicht einfacher. Und wieviele Tote hatte es in der letzten, kurzen Raumschlacht allein gegeben? |
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| Captain Needa und die neue “Nummer Eins” an Bord, Tannier, verließen zusammen mit Doc Maddigan die Krankenstation, nachdem auch dieser Bereich nun den Wartungstechnikern übergeben werden konnte. Schweigend verabschiedeten sie sich voneinander. Der Urlaub würde ihrer Crew gut tun, da war sich Ariell einmal mehr sicher. Sie hatte die Gelegenheit genutzt, dem größten Teil der Besatzung freizugeben, da es an Bord eh kaum etwas für die Stammanschaft zu tun gab, solange die Katana im Raumdock verweilte. Und so, wie die ersten Prognosen lauteten, konnte das mindestens noch ein paar Wochen dauern. Lediglich ein Mensch würde seinen Heimaturlaub erst später genießen können. | | Captain Needa und die neue “Nummer Eins” an Bord, Tannier, verließen zusammen mit Doc Maddigan die Krankenstation, nachdem auch dieser Bereich nun den Wartungstechnikern übergeben werden konnte. Schweigend verabschiedeten sie sich voneinander. Der Urlaub würde ihrer Crew gut tun, da war sich Ariell einmal mehr sicher. Sie hatte die Gelegenheit genutzt, dem größten Teil der Besatzung freizugeben, da es an Bord eh kaum etwas für die Stammanschaft zu tun gab, solange die Katana im Raumdock verweilte. Und so, wie die ersten Prognosen lauteten, konnte das mindestens noch ein paar Wochen dauern. Lediglich ein Mensch würde seinen Heimaturlaub erst später genießen können. |
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| Ariells Rundgang führte sie in die Hangars. Hier war Lew noch am arbeiten. Die Aufhängungen für die Schiffe der Squadron hatten allem standgehalten. Auch die Squadron selbst hatte alles gut überstanden und war vollzählig wieder an Bord. | | Ariells Rundgang führte sie in die Hangars. Hier war Lew noch am arbeiten. Die Aufhängungen für die Schiffe der Squadron hatten allem standgehalten. Auch die Squadron selbst hatte alles gut überstanden und war vollzählig wieder an Bord. |
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| “Machen Sie Schluß hier, Mr. Sulik! Und versuchen Sie, Ihren Urlaub zu genießen und sich zu erholen. Wenn die Katana wieder bereit ist, dann möchte ich einen ausgeruhten Lieutenant wieder an Bord begrüßen dürfen!”, ermunterte sie Lew. | | “Machen Sie Schluß hier, Mr. Sulik! Und versuchen Sie, Ihren Urlaub zu genießen und sich zu erholen. Wenn die Katana wieder bereit ist, dann möchte ich einen ausgeruhten Lieutenant wieder an Bord begrüßen dürfen!”, ermunterte sie Lew. |
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| “Ja, Captain. Ich bin hier fertig. Eigentlich warte ich nur noch auf mein Shuttle.” Der Lieutenant würde seine Heimatstadt L'wiw besuchen. Lange war er nicht mehr in der Stadt an der Poltwa gewesen. Vielleicht gab es ja Zeit, wieder einmal mit seinem Vater auf dem Flugplatz vor der Stadt zu verweilen. | | “Ja, Captain. Ich bin hier fertig. Eigentlich warte ich nur noch auf mein Shuttle.” Der Lieutenant würde seine Heimatstadt L'wiw besuchen. Lange war er nicht mehr in der Stadt an der Poltwa gewesen. Vielleicht gab es ja Zeit, wieder einmal mit seinem Vater auf dem Flugplatz vor der Stadt zu verweilen. |
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| Marina deSoto kam den erleuchteten Gang entlang. Vor einer Tür verharrte sie. Zuerst war sie drauf und dran, an der Tür zu läuten. Sie hatte die Hand schon in Richtung des kleinen Panels in der Wand ausgestreckt, als sie es sich doch anders überlegte. Sicher würde Tomm sowieso keine Zeit für sie haben. In letzter Zeit hatten sie sich immer seltener außerhalb des Dienstes gesehen. Aber es lag nur zum Teil an den Borg. Klar, oft hatte Tomm in seiner freien Zeit auch im Maschinenraum ausgeholfen. Für ihn war das mehr zu einer Art Hobby geworden, als daß er noch einem Posten dort nachtrauerte. Und in der wenigen Freizeit, die dann noch blieb, hatte er sich auf seine bevorstehende Prüfung vorbereitet. Zu Anfang hatte sie noch versucht, ihm beim lernen zu helfen. Aber Medizin war nun auch nicht gerade ihr Spezialgebiet und so war Tomm eher dazu übergegangen, alles irgendwo nachzulesen. Um Antriebstechnik und Navigation machte er sich keine Sorgen, aber er hatte doch Angst, im medizinischen Teil durchzufallen. Sie wußte, wieviel für ihn auf dem Spiel stand. Gerne hätte sie ihrem Freund mehr geholfen. Schließlich läutete sie doch. | | Marina deSoto kam den erleuchteten Gang entlang. Vor einer Tür verharrte sie. Zuerst war sie drauf und dran, an der Tür zu läuten. Sie hatte die Hand schon in Richtung des kleinen Panels in der Wand ausgestreckt, als sie es sich doch anders überlegte. Sicher würde Tomm sowieso keine Zeit für sie haben. In letzter Zeit hatten sie sich immer seltener außerhalb des Dienstes gesehen. Aber es lag nur zum Teil an den Borg. Klar, oft hatte Tomm in seiner freien Zeit auch im Maschinenraum ausgeholfen. Für ihn war das mehr zu einer Art Hobby geworden, als daß er noch einem Posten dort nachtrauerte. Und in der wenigen Freizeit, die dann noch blieb, hatte er sich auf seine bevorstehende Prüfung vorbereitet. Zu Anfang hatte sie noch versucht, ihm beim lernen zu helfen. Aber Medizin war nun auch nicht gerade ihr Spezialgebiet und so war Tomm eher dazu übergegangen, alles irgendwo nachzulesen. Um Antriebstechnik und Navigation machte er sich keine Sorgen, aber er hatte doch Angst, im medizinischen Teil durchzufallen. Sie wußte, wieviel für ihn auf dem Spiel stand. Gerne hätte sie ihrem Freund mehr geholfen. Schließlich läutete sie doch. |
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| “Herein!”, antwortete es von drinnen und die Tür zum Quartier öffnete sich. | | “Herein!”, antwortete es von drinnen und die Tür zum Quartier öffnete sich. |
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| “Hallo!”, begrüßte sie ihn und gab ihm einen Kuss. Flüchtig erinnerte sie sich an Tomms Blick, als sie ihn zum ersten Mal derart begrüßt hatte und Tomm puterrot angelaufen war. Und obwohl – oder vielleicht weil er der Schwarm aller jungen Mädels und manch älterer Damen an Bord war, hatte er seine Schüchternheit noch immer nicht verloren. | | “Hallo!”, begrüßte sie ihn und gab ihm einen Kuss. Flüchtig erinnerte sie sich an Tomms Blick, als sie ihn zum ersten Mal derart begrüßt hatte und Tomm puterrot angelaufen war. Und obwohl – oder vielleicht weil er der Schwarm aller jungen Mädels und manch älterer Damen an Bord war, hatte er seine Schüchternheit noch immer nicht verloren. |
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| Ein Stapel Bücher war über dem Tisch ausgebreitet, doch Tomm las gerade gar nicht. Sein Blick fiel aus der Sichtluke. | | Ein Stapel Bücher war über dem Tisch ausgebreitet, doch Tomm las gerade gar nicht. Sein Blick fiel aus der Sichtluke. |
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| “Australien.”, erkannte Marina. | | “Australien.”, erkannte Marina. |
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| Tomm nickte. | | Tomm nickte. |
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| “Siehst du dort an der Ostküste die Bucht?” | | “Siehst du dort an der Ostküste die Bucht?” |
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| Marina wußte nicht, wo sie suchen sollte, konnte sich aber vorstellen, worauf er hinauswollte. Sie schwieg und Tomm erwartete auch gar keine Antwort. | | Marina wußte nicht, wo sie suchen sollte, konnte sich aber vorstellen, worauf er hinauswollte. Sie schwieg und Tomm erwartete auch gar keine Antwort. |
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| “Wie gerne würde ich jetzt am Strand liegen, irgendwo in Ayr dort.” | | “Wie gerne würde ich jetzt am Strand liegen, irgendwo in Ayr dort.” |
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| “Bald wird deine Prüfung vorbeisein. Und dann weißt du ja...” | | “Bald wird deine Prüfung vorbeisein. Und dann weißt du ja...” |
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| Sie hatten beschlossen, gemeinsam Urlaub zu machen. Zuerst in ihrer Heimat Genf, danach in Ayr. Nur ein paar Tage noch. Die Prüfungen waren für das Ende der nächsten Woche angesetzt. Tomm seufzte und nahm das nächste Buch zur Hand. | | Sie hatten beschlossen, gemeinsam Urlaub zu machen. Zuerst in ihrer Heimat Genf, danach in Ayr. Nur ein paar Tage noch. Die Prüfungen waren für das Ende der nächsten Woche angesetzt. Tomm seufzte und nahm das nächste Buch zur Hand. |
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| Ariells letzte Aufgabe an Bord bestand darin, Tomm Glück für die bevorstehende Prüfung zu wünschen. Sollte er diese bestehen, war es gut möglich, daß er für einige Zeit nicht wieder auf die Katana zurückkehren würde. Allerdings hoffte sie, ihren Navigator wieder an Bord zu bekommen, denn auch wenn Tomm das sicher bestreiten würde, würde es nicht einfach sein, einen ebenso fähigen Ersatz zu bekommen. Herzlich verabschiedete sie sich von Marina und Tomm noch, dann gab sie das Kommando zum beamen. | | Ariells letzte Aufgabe an Bord bestand darin, Tomm Glück für die bevorstehende Prüfung zu wünschen. Sollte er diese bestehen, war es gut möglich, daß er für einige Zeit nicht wieder auf die Katana zurückkehren würde. Allerdings hoffte sie, ihren Navigator wieder an Bord zu bekommen, denn auch wenn Tomm das sicher bestreiten würde, würde es nicht einfach sein, einen ebenso fähigen Ersatz zu bekommen. Herzlich verabschiedete sie sich von Marina und Tomm noch, dann gab sie das Kommando zum beamen. |
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| Gerade nachdem sich die beiden jungen Offiziere auf der Transporterplattform dematerialisiert hatten, kam Toreen Akida geschäftig wirkend herein. Sofort erwachte Ariells Mißtrauen. Gerade Aikida hatte eigentlich am wenigsten zu tun. Was also wollte er? | | Gerade nachdem sich die beiden jungen Offiziere auf der Transporterplattform dematerialisiert hatten, kam Toreen Akida geschäftig wirkend herein. Sofort erwachte Ariells Mißtrauen. Gerade Aikida hatte eigentlich am wenigsten zu tun. Was also wollte er? |
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| “Nanu, Sie sind noch nicht im Urlaub?”, erkundigte sich die Captain. | | “Nanu, Sie sind noch nicht im Urlaub?”, erkundigte sich die Captain. |
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| “Ich werde auch nicht in Urlaub gehen, Captain Needa!”, erläuterte er. “Das Sternenflottenkommando hält es für erforderlich, daß jemand an Bord bleibt und die Arbeiten überwacht.” | | “Ich werde auch nicht in Urlaub gehen, Captain Needa!”, erläuterte er. “Das Sternenflottenkommando hält es für erforderlich, daß jemand an Bord bleibt und die Arbeiten überwacht.” |
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| Diese Belehrung empfand Needa als eine ziemliche Frechheit. Aus ebendiesen Gründen waren auch Dalen Lazarus und Zhabia Velain noch an Bord. Nur hatte nicht das Sternenflottenkommando die beiden eingeteilt, sondern sie hatte sich mit den beiden abgesprochen. Was also hatte ihr allseits beliebter Verbindungsoffizier diesmal wieder für Geheimnisse? Ariell beschloß, den eigenen Urlaub noch ein wenig zu verschieben und dafür zu sorgen, daß der Bajoraner keinen Schritt unbeobachtet auf dem Schiff unternehmen würde. Sicher wollte er die Arbeiten während der Instandsetzung zu seinem eigenen Vorteil nutzen. Oh nein! Da würde sie ihm einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen. | | Diese Belehrung empfand Needa als eine ziemliche Frechheit. Aus ebendiesen Gründen waren auch Dalen Lazarus und Zhabia Velain noch an Bord. Nur hatte nicht das Sternenflottenkommando die beiden eingeteilt, sondern sie hatte sich mit den beiden abgesprochen. Was also hatte ihr allseits beliebter Verbindungsoffizier diesmal wieder für Geheimnisse? Ariell beschloß, den eigenen Urlaub noch ein wenig zu verschieben und dafür zu sorgen, daß der Bajoraner keinen Schritt unbeobachtet auf dem Schiff unternehmen würde. Sicher wollte er die Arbeiten während der Instandsetzung zu seinem eigenen Vorteil nutzen. Oh nein! Da würde sie ihm einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen. |
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| Wenig später saß sie mit der Counselor und Dalen an einem Tisch im Diners. Die beiden teilten ihr Mißtrauen durchaus. Trotzdem beschloß Ariell, auch selbst noch einige Tage an Bord zu bleiben und der Sache auf den Grund zu gehen. | | Wenig später saß sie mit der Counselor und Dalen an einem Tisch im Diners. Die beiden teilten ihr Mißtrauen durchaus. Trotzdem beschloß Ariell, auch selbst noch einige Tage an Bord zu bleiben und der Sache auf den Grund zu gehen. |
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